GHSV Niebüll von 1982 e.V.        Hundesport
 

Allgemeines zum Hundesport

Wer rastet, der rostet: Sport ist für die Gesundheit von Mensch und Hund gleichermaßen wichtig. Doch Hundesport ist viel mehr als nur die Förderung der körperlichen Fitness. Er bedeutet Spaß, Bewegung, Kopfarbeit, Wettkampf, Erziehung und soziale Interaktion zugleich. Doch welche Hundesportarten gibt es überhaupt? Wir stellen einige der beliebtesten Hundesportarten im Überblick vor.

Hundesport erfreut sich weltweit wachsender Beliebtheit. Sowohl bei uns Zweibeinern als auch bei unseren Vierbeinern. Kein Wunder, denn Hundesport fördert nicht nur die geistige und körperliche Auslastung unserer Hunde, sondern stärkt gleichzeitig die Beziehung zwischen Mensch und Tier. Während die meisten Hunde früher zum Erfüllen einer bestimmten Aufgabe gezüchtet wurden, sind sie heute in erster Linie Familienhunde.

Doch ihre angeborenen Verhaltensweisen und Triebe sind mit dieser Rolle keineswegs verschwunden. Hunde wollen beschäftigt werden, sie brauchen eine Aufgabe und möchten körperlich wie geistig herausgefordert werden.

Allerdings ist es im Alltag gar nicht so einfach, Hunde richtig auszulasten. Hundesport schafft hier Abhilfe und bietet dank seiner Vielfältigkeit für jeden Hundebesitzer und jede Rasse das passende Angebot.

Agility

Den Anfang unserer Hundesportarten im Überblick macht Agility. Sowohl in den USA als auch in Westeuropa gehört der aus England stammende, rasante Sport zu den beliebtesten Hundesportarten überhaupt.

Auf einer Strecke von 100 bis 200 Metern muss der Hund einen Parcours mit mindestens zwanzig verschiedenen Hindernissen durchlaufen. Mauer, Reifen, Tunnel, Wippen, Weitsprunghindernisse, Slalom, Tisch, Schrägwand und vieles mehr muss der Vierbeiner möglichst schnell und fehlerfrei überwinden.

Geführt wird er dabei von seinem Besitzer, der ihn allein mit Gesten und seiner Stimme zum Durchlaufen des Parcours animiert. Leine, Clicker oder ähnliches sind nicht erlaubt. Agility fördert nicht nur die körperliche Fitness von Hund und Mensch, sondern schweißt Zwei- und Vierbeiner auch als Team fest zusammen.

Da Agility in verschiedenen Größenklassen angeboten wird, eignet sich die Sportart für fast alle Hunde. Vorsichtig sollte man lediglich mit sehr großen und schweren Rassen sowie mit Welpen sein. Denn die Gelenke von Welpen können durch die zahlreichen Hindernissprünge zu stark belastet werden.

Begleithundesport

Diese Hundesportart in unserem Überblick ist eine Art Grundschule für Hunde, denn hier lernt der im besten Fall noch junge Hund alle Grundlagen für ein harmonisches Miteinander. Auf dem Stundenplan stehen Sozialverträglichkeit, Verkehrssicherheit, Gehorsam und Unbefangenheit. Wer dabei an Drill und Zwang denkt, hat weit gefehlt.

Auf den meisten Hundesportplätzen wird mittlerweile auf positive Verstärkung gesetzt, die nicht nur dem Hund, sondern auch seinem Halter sehr viel mehr Spaß bereitet und langfristigere Erfolge verspricht. In einem Begleithundekurs lernen die Vierbeiner eine ordentliche und entspannte Leinenführigkeit, grundlegende Kommandos wie etwa Sitz, Platz, bei Fuß oder auch das Warten und Alleinbleiben. Dabei wird nicht auf dem Hundeübungsplatz trainiert, sondern auch außerhalb auf der Straße oder im Park.

Ziel ist es, dass die Hunde lernen, sich von nichts und niemanden irritieren zu lassen – weder von einem Jogger noch von einer Horde Kinder – und sich auch gegenüber Artgenossen sozial zu verhalten. Da nach diesem Kurs das Zusammenleben mit dem Hund sicherlich um einiges reibungsloser verläuft, empfiehlt es sich, den Begleithundesport bereits mit jungen Hunden zu besuchen. Die Begleithundeprüfung können grundsätzlich alle Rassen bestehen. Wer eine Teilnahme an Hundesportwettkämpfen in den Bereichen Agility, Obedience, IPO, Fährten oder der Rettungshundearbeit anstrebt, muss ebenfalls eine bestandene Begleithundeprüfung vorlegen.

Gebrauchshundesport/ Vielseitigkeitssport (IPO)

Der Gebrauchshundesport, auch Vielseitigkeitssport genannt, hat ihren Ursprung in der Diensthundeausbildung und ist die älteste Hundesportart überhaupt. Er gliedert sich in die drei Abteilungen Fährtenarbeit, Unterordnung bzw. Gehorsamsübungen und Schutzdienst. Sowohl dem Hund als auch dem Halter wird bei diesem Sport viel abverlangt. Bei der Fährte muss der Hund der Trittspur eines Menschen mit Hilfe seiner Nase folgen. Im Fall der Unterordnung stellt man die Ausgeglichenheit und Belastbarkeit des Hundes auf die Probe . Bei Apportier- und Voraussenden-Übungen muss der Hund zum Beispiel beweisen, dass er auch bei Ablenkung, zum Beispiel einem Pistolenschuss, die Nerven behält. Beim Schutzdienst zeigt der Hund sein Können im Stellen und Verbellen sowie bei der Abwehr eines gespielten Angriffs. Das Ablegen der Vielseitigkeitsprüfung verlangt vom Halter viel Sachverstand, Verantwortungsbewusstsein, Geduld und Einfühlungsvermögen.

Zwar ist dieser Sport aufgrund des Schutzdienst-Elementes umstritten, doch ein Hund, der erfolgreich die IPO-Prüfung abgelegt hat, zeichnet sich keineswegs durch unkontrolliertes Beißen, sondern vielmehr durch absolutem Gehorsam, Selbstbewusstsein, Ausgeglichenheit und Nervenstärke aus.

Rally Obedience

Nein, Rally Obedience ist nicht einfach eine Unterform des Obedience. Es handelt sich dabei um eine ganz eigene Hundesportart. Dabei müssen der Hund und der Hundeführer durch einen mit Schildern abgesteckten Parcours laufen. Viele Übungen sind hier aus dem Obedience entlehnt, doch ergänzt werden sie mit Agility-Elementen. Somit sind zusätzlich auch Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Koordination gefragt. Ob Slalom laufen, Bleib-Übungen oder Wendungen in jede Richtung: Die einzelnen Stationen innerhalb des Parcours sind vielseitig. Da man den Hund mit Lob und Leckerchen für die Übungen motiviert, können auch Hundesport-Anfänger beim Rally Obedience schnell Erfolge aufweisen.

Turnierhundesport

Diese Hundesportart in unserem Überblick ist Leichtathletik für den Hund. Somit ist er besonders für sportlich ambitionierte Hunde und Herrchen zu empfehlen. In verschiedenen Unterkategorien wie Vierkampf, Geländelauf (1km, 2km oder 5km), Combinations-Speed-Cup (CSC), Hindernislauf, Dreikampf, Shorty oder den K.O.-Cup wird sowohl dem Hund als auch seinem Halter eine hohe Fitness abverlangt. Ausgetragen wird der Turnierhundesport als Mannschaftswettkampf wie auch als Einzelwettbewerb. Neben der Freude an der Bewegung sollte der Hund auch eine gute Gehorsamsbereitschaft mitbringen. Denn zusätzlich zu Hindernis-, Slalom- und Hürdenlauf fragt man im Turnierhundesport auch Gehorsamsübungen ab.


Egal für welche Sportart Sie und Ihr Hund sich am Ende entscheiden. Der Sport kann neben einer gesunden Fitness garantiert eine willkommene Abwechslung in Ihren Alltag bringen. Und wer weiß: Vielleicht entdecken Sie an sich und Ihrem Hund noch ganz neue Talente!